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CfA: Kommentare zu Schlüsseltexten der Menschenrechtsgeschichte

16. Oktober 2017

Der Arbeitskreis Menschenrechte im 20. Jahrhundert fungiert als Herausgeber einer Kommentarsammlung zu Schlüsseltexten der Menschenrechtsgeschichte, die über www.geschichte-menschenrechte.de/schlüsseltexte veröffentlicht werden. Forscherinnen und Forscher, die zu einschlägigen Themen arbeiten und Interesse am Verfassen eines Beitrags haben, sind eingeladen Vorschläge (1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen) einzureichen.

Die Vorschläge sollten kurz die zu kommentierende Quelle vorstellen und erläutern, für welchen Aspekt der Geschichte der Menschenrechte des 20. Jahrhunderts sie exemplarisch steht. Auf der Grundlage der Vorschläge spricht der Arbeitskreis Einladungen zum Verfassen eines Kommentars aus. Autoren erhalten für einen Kommentar ein Honorar in Höhe von 300 Euro als Ausdruck der Wertschätzung.

Die Auswahl der Quelle sollte von folgenden Überlegungen geleitet werden: Die jüngste Forschung hat unser Bild vom Aufstieg der Menschenrechte zum Signalbegriff politischer Kommunikation im 20. Jahrhundert grundlegend verändert, sodass der herkömmliche Kanon von Dokumenten, die für diese Entwicklung als relevant erachtet werden, unzureichend erscheint. Das Projekt will deshalb ein neues Angebot machen, welche Texte für das Verständnis der Geschichte der Menschenrechte von Bedeutung sind.

Kanonisierte Dokumente, die eine nachhaltige Wirkung hatten, von einer Vielzahl von Akteuren rezipiert wurden und deshalb mit gutem Grund in jeder Quellenedition zum Thema auftauchen, finden sich auch in dieser Sammlung. Allerdings wird der Versuch unternommen, mithilfe von Kommentaren einen neuen Blick auf sie zu gewinnen, der sich an neueren Ansätzen orientiert – beispielsweise am Ansatz der postkolonialen Studien oder der Globalgeschichte. Daneben stellt das Projekt Texte, die exemplarisch für eine bestimmte Art und Weise sind, wie die Sprache der Menschenrechte verwendet wurde. Auswahlkriterium ist dabei nicht allein die Wirkungsmächtigkeit einer Quelle – manche der vorgestellten Schlüsseltexte stehen vielmehr für eine Tradition, die aus dem einen oder anderen Grund abbrach oder die sich auch gegen die Idee und Praxis der Menschenrechte stellte. Es geht vor allem darum, mit der Auswahl der Dokumente das ganze für das Thema relevante Spektrum an Akteuren, Diskursen und Instrumentalisierungs-zusammenhängen exemplarisch abzubilden.

Jeder Kommentar besteht aus folgenden Elementen:

1. Einleitende Kurzbeschreibung der Quelle, die deutlich macht, für welchen Aspekt der Menschenrechtsgeschichte sie steht.

2. Entstehungsgeschichte, die die Genese eines Dokuments und dessen historischen Kontext herausarbeitet und aufzeigt, wie es in der Geschichte der Menschenrechte zu verorten ist.

3. Unter Inhalt werden die Kerngedanken der Quelle herausgearbeitet und in der zeitgenössischen Diskussion verortet.

4. Der Kommentar beleuchtet die Wirkungsgeschichte des Textes und nimmt dabei sowohl die Kritiker als auch diejenigen in den Blick, die das Dokument für ihre Politik in Anspruch nahmen.

5. In der kommentierten Literaturliste wird die wichtigste Forschungsliteratur aus unterschiedlichen Disziplinen kurz kommentiert.

Vorschläge sind bei Daniel Stahl, Wissenschaftlicher Sekretär des Arbeitskreises, einzureichen: daniel.stahl@fritz-thyssen-stiftung.de. Die Kommentare können sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch eingereicht werden. Eine Deadline wird individuell vereinbart.